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Methoden, Medien oder Werkzeuge? – Präsentation auf der GMW 2021

In unserer Gesellschaft führen Theorie und Praxis eine Beziehung, die auf den ersten Blick kompliziert erscheint. Nicht selten treten Meinungsverschiedenheiten zwischen selbsternannten „Theoretikern“ und „Praktikern“ auf.  Auch die Bildungsforschung muss sich oft der Kritik erwehren, dass ihre Theorien und Konzepte in der Praxis – aus vielfältigen Gründen – gar nicht umsetzbar seien. Dabei ist vielen „Praktiker:inne:n“ kaum bewusst, dass sie in ihren täglichen beruflichen Handlungen viel häufiger und mit Erfolg Theorien anwenden, als sie vermuten würden. Die verbreitete Maxime „Keine Theorie ohne Praxis“ lässt sich also auch umkehren – denn in vielen Fällen profitiert auch die Praxis von der Theorie.

Diesem Ansatz folgt auch ein wissenschaftlicher Beitrag, der vom Projekt „weiter.digital“ in Zusammenarbeit mit Franziska Günther (Technische Universität Dresden; TUD) vom ESF-Schwesterprojekt „Ausbilderakademie.digital“ entwickelt wurde. Er adressiert die Problematik, dass gerade im Bereich des Lernens mit digitalen Medien (bzw. E-Learnings) in der Praxis viele begrifflich-konzeptuelle Irrungen und Wirrungen bestehen. Medien, Methoden, Infrastrukturen, Bildungsressourcen und Lernwerkzeuge werden hier oft in „einen Topf geworfen“ und einmal kräftig gerührt. Das äußert sich darin, dass Lehrende beispielsweise von der „Wiki-Methode“ oder den Massive Open Online Courses (MOOCs) als digitalem Lernwerkzeug sprechen – obwohl Wikis eigentlich Werkzeuge sind, die für ganz unterschiedliche methodische Zugänge, wie zum Beispiel im Rahmen von MOOCs, genutzt werden können. Letzteres zeigt gleichermaßen, dass sie deshalb keine bloßen Werkzeuge sind.

Abb. 1: Jonathan Dyrna (TUD) diskutiert einen Ausschnitt aus der erarbeiteten Systematik mit weiteren (virtuellen) Tagungsteilnehmenden

Um hier etwas mehr Klarheit zu schaffen, gehen die beiden Schwesterprojekte in ihrem gemeinsamen Beitrag zunächst auf die Unterschiede zwischen Methoden und Medien ein. Anschließend wird eine Systematik vorgestellt, in der (digitale) Bildungsmedien nach verschiedenen technischen Kriterien geordnet werden. Hierzu zählt beispielsweise, ob bei ihrer Produktion bzw. Nutzung Technik eingesetzt werden muss, welche Funktion sie im Bildungsprozess erfüllen, zu welchem Grad sie von Lernenden modifiziert werden oder wie sie aufgebaut sind. Der Beitrag soll Akteurinnen und Akteuren aus der Bildungspraxis als Leitfaden für die (korrekte) begriffliche Verwendung und den beruflichen Einsatz von Bildungsmedien dienen. Er wurde von Jonathan Dyrna (TUD) auf der 29. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) präsentiert, die in diesem Jahr von der Universität Leipzig virtuell ausgerichtet wurde.

Der Beitrag kann auf der Forschungsplattform ResearchGate kostenlos heruntergeladen werden. Der Sammelband für die gesamte Konferenz, die sich thematisch mit der Bildung in der digitalen Transformation befasst hat, ist ebenfalls frei verfügbar.

Eigentümerversammlung in 360 Grad – Präsentation auf der GeNeMe 2021

Im Projekt „weiter.digital“ werden digitale Lernwerkzeuge zur Unterstützung der beruflichen Weiterbildung in Kleinst-, Klein- und mittleren Unternehmen (KMU) in Sachsen in vielfältigen Formaten entwickelt und erprobt. Neben digitalen Selbsteinschätzungen, Web-based Trainings und Lernvideos gehört seit kurzem auch ein virtueller 360-Grad-Lernraum zum vielfältigen Produktportfolio. Sein erster, im Juni vorgestellter, Konzeptentwurf wurde inzwischen finalisiert und befindet sich derzeit in der technischen Umsetzung. Ein brandaktueller Prototyp wurde von Jonathan Dyrna (Technische Universität Dresden; TUD) und Kjell Stöhr (Akademie für Wirtschaft und Verwaltung; AWV) am 07.10.2021 auf der Jahrestagung der „Gemeinschaften in Neuen Medien (GeNeMe*) präsentiert.

Abb. 1: Jonathan Dyrna (TUD) und Kjell Stöhr (AWV) präsentieren den aktuellen Prototyp des virtuellen 360-Grad-Lernraums auf der GeNeMe 2021

Der virtuelle Lernraum soll Weiterzubildenden aus sächsischen KMU mit den Neuerungen, die sich durch die Modernisierung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) vom 01. Dezember 2020 für die Durchführung von Eigentümerversammlungen ergeben haben, vertraut machen. Als technische Basis für den Lernraum dient eine 360-Grad-Fotografie, die unter Verwendung der Autorensoftware „3DVista“ mit interaktiven Elementen und digitalen Lernwerkzeugen (wie beispielsweise kurzen Lernvideos) angereichert wird. Die Fertigstellung eines erprobungsfähigen Prototyps ist in den kommenden Wochen geplant. Wenn Sie daran interessiert sind, den virtuellen Lernraum mit bzw. in ihrem Unternehmen zu erproben, können Sie sich schon jetzt vorab bei Madeleine Wolf anmelden. Nähere Informationen dazu folgen in wenigen Wochen.

*Die GeNeMe ist eine jährlich stattfindende Tagung, die Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen aus verschiedensten Fachrichtungen – wie beispielsweise der Informatik, der Bildungs- und Informationswissenschaft sowie der Wirtschaftswissenschaft – zum interdisziplinären Dialog einlädt. Der zugehörige Tagungsband wird in Kürze zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt.

Selbstgesteuertes Lernen als Grundlage für digitale Bildung am Arbeitsplatz

Am 28.09.2021 fand das erste VSBI-Regionaltreffen der Regionalgruppe Dresden / Ostsachsen nach der Sommerpause unter Beachtung aller Hygienevorschriften in Präsenz auf Einladung der Sächsischen Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe (SBG) Dresden mbH in deren Räumlichkeiten statt. In diesem Kontext gaben Jonathan Dyrna und seine Kollegin Judith Neubert vom Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP, ehemals Medienzentrum) der TU Dresden einen wissenschaftlich fundierten Einblick in das Thema „Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung fördern“ und luden die Teilnehmenden anschließend zur Diskussion und zur Erprobung von digitalen Lernwerkzeugen ein, die aktuell im laufenden Modellprojekt „weiter.digital“ entstehen. Die Teilnehmenden hatten zudem die Chance, per Losverfahren eins von zwei Exemplaren des Handbuchs „Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung“ zu gewinnen, das die Wissenschaftler:innen vom CODIP vor einigen Monaten neu veröffentlicht haben.

Selbstgesteuertes Lernen – Wissenschaft trifft Weiterbildungspraxis

Im Vortrag und der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass von Lernenden – wie z. B. Teilnehmenden von Weiterbildungskursen – selbst- bzw. mitgesteuerte Lernprozesse in erhöhtem Maße Fähigkeiten voraussetzen, die auch bei der Erschließung von Lerninhalten mithilfe digitaler Lernmedien bzw. Lernszenarien eine wichtige Rolle spielen. Hierzu zählen neben Personenkompetenzen zum eigenverantwortlichen Handeln, zur Selbstmotivation und Selbststeuerung sowie methodischen Kompetenzen zur Selbstreflektion und selbstständigen Lernorganisation auch soziale Kompetenzen. Letztere sind beispielsweise hilfreich, um nach geeigneten Lernpartnern zu suchen und angemessen mit ihnen zu kommunizieren bzw. interagieren zu können. Folglich ist es wichtig, bei der methodisch-didaktischen und gestalterisch-technischen Umsetzung von digital unterstützten Lernformaten die Kompetenzen der Nutzungszielgruppen zu berücksichtigen und ihre Implementierung im Unternehmen medienpädagogisch und lernpsychologisch zu begleiten. Pädagogische Fachkräfte können hierfür beispielsweise den digitalen Methodenkoffer für selbstgesteuertes Lernen als Hilfestellung nutzen, der im BMBF-Projekt „Weiterbildung selbstorganisiert!“ unter Leitung des CODIP entstanden ist und als OER kostenfrei online verfügbar ist. Hier finden Bildungseinrichtungen und Unternehmen u. a. auch Handlungsempfehlungen für die Integration und Förderung von stärker selbstgesteuerten Lernangeboten.

Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung fördern

Die Lernkompetenz bzw. die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen gehört zu den wesentlichen Schlüsselkompetenzen, die Menschen in unserer aktuellen Gesellschaft benötigen. Gerade die voranschreitende digitale Transformation erzeugt einen zunehmenden Weiterbildungsbedarf, den vor allem kleine und mittlere Unternehmen nur dann erfüllen können, wenn ihre Mitarbeitenden eine ausreichende Lernkompetenz mitbringen. Wie jede Methoden- bzw. Handlungskompetenz erwerben sie (nach Erkenntnissen der Lernforschung) die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen am besten, indem sie das tun, was sie lernen möchten – also in diesem Fall selbstgesteuert lernen! Dabei ist eine Begleitung durch professionelles Weiterbildungspersonal jedoch unerlässlich, um etwa motivationalen Einbrüchen, Frustrationen oder der Entwicklung von ineffizienten Lernstrategien frühzeitig entgegenzuwirken. Um Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung (wie etwa Bildungsdienstleister, Schulen und Betriebe) bei der Ermöglichung und Förderung von selbstgesteuerten Lernprozessen zu unterstützen, hat das Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP; ehemals Medienzentrum) der Technischen Universität (TU) Dresden im August 2021 ein Handbuch veröffentlicht.

Jonathan Dyrna (links) und Michelle Pippig (TU Dresden) übergeben ein Exemplar des Handbuchs „Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung“ an Norbert Rokasky (VSBI; 2. v. re.) und Tino Buckenauer (AMS)

Auf über 500 Seiten gibt es theoretische, empirische und praktische Einblicke in die Thematik und geht dabei in einem eigenen Kapitel auch ausführlich auf das Zusammenspiel von selbstgesteuertem und digital gestütztem Lernen ein. Für Unternehmen, die selbst Weiterbildungsangebote schaffen oder optimieren möchten, sind insbesondere die zahlreichen Praxisleitfäden hilfreich. Sie bieten – beispielsweise zur methodisch-didaktischen Unterstützung von selbstgesteuerten Lernprozessen, zu den neuen Rollen der Lehrenden und Lernenden und zum Einsatz von digitalen Werkzeugen – zahlreiche Orientierungshilfen und Handlungsempfehlungen. Ein separates Kapitel befasst sich dabei mit den Rahmenbedingungen, die Weiterbildungseinrichtungen und Betriebe schaffen können, um selbstgesteuertes Lernen bestmöglich zu unterstützen. Es enthält auch eine umfassende Checkliste für die individuelle Bestandsaufnahme in den Organisationen. Eines der ersten Exemplare wurde am 14.09.2021 von Jonathan Dyrna und Michelle Pippig (TU Dresden) an den Vorstandsvorsitzenden des Verbandes Sächsischer Bildungsinstitute (VBSI) e. V., Norbert Rokasky, und den verantwortlichen Projektmanager von der AMS Jugend und Bildung GmbH, Tino Buckenauer, übergeben.

Literaturtipp: „Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung. Ein Handbuch für Theorie und Praxis“ (Waxmann-Verlag)

Fotoshooting des physischen Raumes für den 360-Grad-Lernraum

Nach der Theorie folgt die Praxis. Nachdem die Arbeitsgruppe das didaktische Konzept des virtuellen 360-Grad-Lernraumes im Rahmen des 3. „Round-Table Berufliche Weiterbildung“ vorgestellt hat, wurde am 10.08.2021 das Fotoshooting für die Raumaufnahmen in den Räumen der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung durchgeführt. Hierzu wurde das bereits präsentierte didaktische Konzept in enger Zusammenarbeit der beiden Projektpartner, Akademie für Wirtschaft und Verwaltung (AWV) sowie Center for Open Digital Innovation and Participation (CODIP, ehemals Medienzentrum) der Technischen Universität Dresden, weiterentwickelt. Außerdem mussten notwendige Requisiten beschafft und Statist:innen akquiriert werden. In Vorbereitung auf das Fotoshooting wurde der Raum entsprechend des didaktischen Konzepts vorbereitet, sodass eine zügige Durchführung mit den Statist:innen möglich war. Mit einer speziellen 360-Grad-Kamera wurden am Tag des Fotoshootings die 360- Grad-Aufnahmen erstellt. Wertvolle Unterstützung in Form von Expertise im Bereich der Nutzung von 360-Grad-Kameras erhielt die Arbeitsgruppe durch die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der AWV. Durch eine produktive Atmosphäre und das professionelle Verhalten der Statist:innen und Mitarbeitenden konnten optimale Bilder für die Umsetzung des virtuellen Lernraums erstellt werden. Die aufgenommenen Bilder werden im weiteren Projektverlauf anhand der Software 3D-Vista zu einem virtuellen 360-Grad-Raum zusammengefügt und durch theoretische Lerneinheiten zum Thema „Durchführung von Eigentümerversammlungen“ ergänzt. Des Weiteren wird der virtuelle Lernraum durch zusätzliche Interaktionen und Werkzeuge angereichert. Im Namen der Arbeitsgruppe und des Projektes weiter.digital möchten wir uns herzlich bei den Statist:innen der AWV und des CODIP für die Unterstützung bedanken.

Hier ist räumliches Vorstellungsvermögen gefragt.

weiter.digital beim Werkstattgespräch des Zentrums digitale Arbeit

Am 13.07.2021 hat sich das Projekt weiter.digital aktiv an einem Werkstattgespräch des Zentrums digitale Arbeit (ZdA) zum Thema „Digitale Lernwerkzeuge in der beruflichen Bildung“ beteiligt. Dabei trafen Vertreter*innen von insgesamt 21 Projekten aus der Sächsischen ESF-Förderrichtlinie „Einführung digitalgestützter Lernwerkzeuge in der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ sowie den BMBF-Förderprogrammen InnoVET „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ und DigiNet „Transfernetzwerke Digitales lernen in der beruflichen Bildung“ zusammen. Das Zentrum digitale Arbeit fungierte dabei als Kompetenzknoten, der die Entwickler von Lern-Instrumenten mit den Zukunftszentren zusammenbringt, um innovative Lernkonzepte für die digitale Arbeitswelt zu entwerfen und betrieblich umzusetzen.

Frau Dr. Gärtner vom Zentrum digitale Arbeit eröffnete das Werkstattgespräch.

Nach einer Begrüßung und Einführung durch Frau Dr. Petra Gärtner als Leiterin des ZdA sowie einem Grußwort seitens Frau Dr. Katrin Ihle als Vertreterin des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gab Herr Prof. Dr. Hermann Körndle von der TU Dresden einen Inputbeitrag zum Thema „Lehren, Lernen und Arbeiten mit digitalen Medien“. Anschließend erfolgte der „Pitch“ mit Projekt-Vorstellungen im 4-Minuten-Takt in zwei parallelen Strängen. Volkmar Lehnert präsentierte kurz Informationen zu Projektlaufzeit, Projektträger und Zielgruppen sowie den Inhalt des Projekts und dessen Mehrwert für die Praxis. Es folgte ein interaktiver Austausch zur Vernetzung an folgenden vier Thementischen:

1. Integriert  – Lernwerkzeuge mit direkter Integration in spezielle  Aus- und Weiterbildung

2. Mobil  – Lernwerkzeuge für den mobilen Einsatz, z.B. als Smartphone-App

3. Flexibel  –  Lernwerkzeuge zur Entwicklung digitaler Kompetenzen

4. Kooperativ  – Lernwerkzeuge zur Unterstützung der Lernortkooperation und Ausbilderbefähigung

Die Projektverantwortlichen nutzten die Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Projektakteuren und zur Erschließung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit, vor allem gemeinsame Überlegungen bzgl. nachhaltiger Ergebnissicherung und Praxiserprobung. Im Resümee werden neben den Projektsteckbriefen die gezeigten Präsentationen aus den Pitches sowie Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme bereitgestellt. Außerdem stehen die Ergebnisse aus den Arbeitsphasen an den Thementischen online zur Verfügung.

Mehr Informationen zur Veranstaltung bzw. rund um die Themen Digitalisierung und Arbeitswelt finden sich auf der Website des „Zentrums digitale Arbeit“.

1000 Flyer für die Akquise von Erprobungspartnern

Was lange währt, wird richtig gut: In liebevoller Detailarbeit und intensiver Abstimmung haben die Projektmitarbeiter:innen von weiter.digital einen gemeinsamen Flyer für die Öffentlichkeitsarbeit erstellt und mit einer Auflage von zunächst 1000 Stück in den Druck gebracht. Damit kann das Modellvorhaben auf Veranstaltungen und bei Unternehmenskontakten vorgestellt werden, um z.B. Partner für die Erprobung der Projektergebnisse zu gewinnen.

Was bringt uns weiter.digital? Der Flyer erläutert, dass digitalgestützte Lernszenarien für die berufliche Weiterbildung entwickelt werden, damit diese in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eingeführt und in der Praxis erprobt werden können. Den Zielgruppen werden somit Ziel und Zweck des Modellvorhabens weiter.digital vermittelt: Die betriebliche Weiterbildung nachhaltig stärken und Mitarbeitenden den Erwerb von Fach- und Medienkompetenzen am Arbeitsplatz ermöglichen.

Warum digitale weiter.bildung? Der Flyer informiert darüber, dass in KMU die Weiterbildungsaktivität deutlich zurückhaltender ist als in großen Unternehmen und dass digital gestützte Weiterbildungsformate dazu beitragen sollen, diese zu erhöhen. Solche Formate minimieren den Präsenzteil und stellen die Inhalte für eine zeitlich effektive Planung modularisiert als integrierbare Mikro-Lerneinheiten bereit. Der Flyer will KMU damit ermuntern, in der digitalen Transformation ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit auszubauen.

Wer ist bereits weiter.digital? Der Flyer benennt die mediendidaktischen Konzepte für interaktive Lernszenarien im wissenschaftlich-praktischen Kooperationsvorhaben weiter.digital und stellt die im jeweiligen Fachbereich engagierten Weiterbildungsanbieter vor. Außerdem erläutert er die Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum der Technischen Universität Dresden und die Rolle des Verbandes Sächsischer Bildungsinstitute.

Der Flyer steht hier zum Download.

Wie wird es weiter.gehen? Der Flyer verspricht, dass die Projektergebnisse unter Beachtung der lizenzrechtlichen Bedingungen kostenfrei genutzt, individuell angepasst und damit kontinuierlich weiterentwickelt werden können, indem sie als Open Educational Resources (OER) online zur Verfügung gestellt werden. Schließlich lädt der Flyer KMU und deren Mitarbeitende zur kostenfreien Erprobung der Projektergebnisse ein und bietet einen QR-Code mit Verlinkung zur Projekthomepage. Neben Kontaktmöglichkeiten zum VSBI werden außerdem ESF und Freistaat Sachsen als Fördermittelgeber benannt und mit Logo platziert.

Didaktisches Konzept für einen virtuellen 360-Grad-Lernraum vorgestellt

Digitale Lernwerkzeuge zur fachlichen und überfachlichen Qualifizierung können verschiedenste Formen annehmen. Bislang wurden bzw. werden im Projekt „weiter.digital“ überwiegend mediendidaktisch etablierte Formate wie beispielsweise in Lernmanagementsysteme implementierte Self-Assessments und webbasierte Micro-Trainings entwickelt und in Teilen erprobt. Mit einem virtuellen 360-Grad-Lernraum wagt sich eine Arbeitsgruppe im Projekt derzeit an ein neuartigeres didaktisches Szenario, das große Potentiale für entdeckende Kompetenzentwicklungsprozesse bietet, jedoch in der Praxis bislang kaum verbreitet ist. Ein solcher Lernraum zum Thema „Durchführung von Eigentümerversammlungen“ wird von der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung (AWV) derzeit in Kooperation mit dem Medienzentrum der Technischen Universität Dresden (TUD) konzipiert und technisch umgesetzt. Hierfür wird als Basis eine 360-Grad-Fotografie genutzt, die mit interaktiven Elementen und digitalen Lernwerkzeugen wie beispielsweise kurzen Lernvideos angereichert wird.

Abbildung 1: Präsentation des Projekts „weiter.digital“ beim 3. „Round-Table Berufliche Weiterbildung“

Der erste Konzeptentwurf wurde von Jonathan Dyrna (TUD) und Kjell Stöhr (AWV) am 8. Juni 2021 im Rahmen des 3. „Round-Table Berufliche Weiterbildung“ vor Expertinnen und Experten aus dem beruflichen Weiterbildungssektor vorgestellt und mit ihnen diskutiert (siehe Abbildung 1). Dabei wurden nach einer allgemeinen Einführung in virtuelle Lernräume und ihre didaktischen Funktionen auch Möglichkeiten und Beispiele für deren technische Realisierung aufgezeigt und schließlich das im Projekt entwickelte Raumkonzept erläutert. Ein erster erprobungsfähiger Prototyp des virtuellen 360-Grad-Lernraums soll im Herbst 2021 bereitgestellt werden.

weiter.digital beim Pitch „Digitale Lernwerkzeuge“

Am 07.05.2021 fand ein vom Zukunftszentrum Sachsen organisierter Pitch zum Thema „Digitale Lernwerkzeuge“ als Online-Veranstaltung mit mehr als 60 Anmeldungen statt. Dadurch wurde eine Plattform für Akteure aus unterschiedlichen Projekten in Sachsen geschaffen, die sich mit digitalen Lernwerkzeugen befassen. Die Veranstaltung sollte dazu dienen, einen Austausch anzuregen und Synergieeffekte sinnvoll zu nutzen.

Im Rahmen dieses virtuellen Vernetzungstreffens nutzten wir die Gelegenheit und stellten unser Projekt „weiter.digital“ interessierten Netzwerkpartnern vor. In Form von sogenannten Pitches ging es darum, kurz Informationen zu Projektlaufzeit, Projektträger und Zielgruppen zu präsentieren sowie den Inhalt des Projekts und dessen Mehrwert vorzustellen. Jonathan Dyrna vom Medienzentrum der TU Dresden gab einen Überblick zu den genannten Punkten und zeigte den aktuellen Entwicklungsstand auf. Im Anschluss stand Herr Dyrna in einem eigenen virtuellen Raum interessierten Teilnehmenden für individuelle Nachfragen Rede und Antwort. Außerdem konnten die Projektverantwortlichen von „weiter.digital“ projektübergreifend ins Gespräch kommen und den Ausbau der eigenen Vernetzung voranzutreiben. Dabei sind wir mit den folgenden Modellvorhaben ins Gespräch gekommen: „CompO“, „Digi-IT“, „Education 4.0 Hochvolt“, „E.F.A. Lernspiel“ und „textil trainer“. Neben den unterschiedlichen Herangehensweisen und Branchenbezügen waren insbesondere die von den Projekten genutzten Technologien eine spannende Horizonterweiterung.

Grüne Welle geplant: Stand des Projekts „weiter.digital“ in Ampelphasen

Die Teilnahme am Projekte-Pitch „Digitale Lernwerkzeuge“ hat die Nachfrage nach einem Austausch zwischen den Projekten bestätigt. Weiterhin nutzten Unternehmer*innen die Interaktion, um Anwendungsmöglichkeiten für ihre Organisationen zu eruieren. In der Folge der Veranstaltung soll auch die bereits bestehende Partnerschaft unseres Projekts mit dem Zukunftszentrum Sachsen weiter gestärkt werden. In diesem Sinne bedanken wir uns für eine gelungene Veranstaltung und die Verlinkung unseres Projekts und unseres Pitch-Beitrages auf der Website des Zukunftszentrums Sachsen.

ESF-Projekte: vom Antrag bis zur Abrechnung digital

Am 04.03.2021 fand die PRANO-Schulung zum Thema „Abrechnung von ESF-Projekten im Förderzeitraum 2014 bis 2020“ im virtuellen Format statt. Die Online-Schulung bot für eine Dauer von ca. drei Stunden einen Überblick zu allen Funktionalitäten des digitalen Portals zur Antragstellung und Abrechnung von ESF-finanzierten Projekten, wie z.B. „weiter.digital“. Digitale Kompetenzen spielen somit auch bei der Abrechnung des Modellvorhabens „weiter.digital“ eine wichtige Rolle und werden durch virtuelle Lernformate an die Nutzer*innen vermittelt. Herr Peter Sachse von der Abteilung Digitalisierung der Sächsischen Aufbaubank (SAB) teilte seinen Bildschirm und sein Wissen, um alle Beteiligten durch die Anwendung zu führen. Dabei konnten Verständnisfragen ebenso erörtert werden wie spezifische Fragen der Nutzer*innen zu bisherigen Unklarheiten oder Problemen in der Anwendung. Ergänzend zur Schulung steht zudem auf der Internetseite der SAB das PRANO-Handbuch zum Download zur Verfügung. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen künftig nicht nur bei der Belegerfassung, sondern auch bei der Fertigstellung von Zwischen- und Endverwendungsnachweisen sowie perspektivisch bei der Beantragung weiterer Fördervorhaben, z.B. Transfer- oder Nachfolgeprojekte, welche die Pilotarbeit von „weiter.digital“ auf ein neues Level haben. Ideen dazu sind bei den Projektpartnern jedenfalls schon in Vorbereitung…

Die Teilnahme an der virtuellen Schulung unter Corona-Bedingungen

Für die Zielgruppe von weiter.digital – also Entscheider*innen in sächsischen KMU – ist die digitale Plattform samt Portal zur Antragstellung und Abrechnung ebenfalls interessant: Denn mit der Förderung von Digitalisierungsprojekten hat das sächsische Wirtschaftsministerium im Sinne der Digitalisierungsstrategie des Freistaates Sachsen die „Wirtschaft im Fokus“ und bietet folgende branchen- und technologieoffene Förderinstrumente, um Unternehmen bei der Anpassung ihrer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle an den digitalen Wandel zu unterstützen:

Die Inanspruchnahme von Beratungen zur IST-Analyse ist mit Hilfe des Förderprogrammes „Betriebsberatung/Coaching“ förderfähig und die Einführung bzw. Weiterentwicklung fortschrittlicher Informations- und Kommunikationstechnologien wird durch Inanspruchnahme von „E-Business“ unterstützt. Dadurch können KMU neue Absatzmöglichkeiten erschließen und unternehmensinterne Abläufe sowie Geschäftsprozesse mit Kunden und Lieferanten gerade vor dem Hintergrund einer voranschreitenden Digitalisierung optimieren. Vorhandene Lücken im Schutz der digitalen Vernetzung innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu erkennen und geeignete Maßnahmen abzuleiten, sind wiederum Ziel der Förderung zur „Verbesserung des Informationssicherheitsniveaus im Unternehmen“. Im Zusammenhang mit der Einführung bzw. Zertifizierung eines Informationsmanagementsystems nach ISO/IEC 27001 wird zudem neben der Schulung von Mitarbeitenden sowie qualifizierte Beratungsdienstleistungen auch der Erwerb spezieller Software finanziell unterstützt. Mithilfe des zinsverbilligten Darlehensprogramms (Hausbankverfahren) zur Gründungs- und Wachstumsfinanzierung für KMU können außerdem Investitionen in Digitalisierungsprojekte unterstützt werden (z.B. Hardware und Software). Die Programme der Technologieförderung unterstützen schließlich bei der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren für Digitalisierungsprozesse; sei es beim Erwerb von technologischem Wissen (Technologietransferförderung), der Inanspruchnahme externer FuE-Dienstleistungen (Innovationsprämie) oder beim Durchführen eines FuE-Projektes (FuE-Projektförderung). Auch die Beschäftigung von innovativem Personal (Inno-Experts, Transfer-Assistent) kann dazu beitragen, Digitalisierungsprojekte in Unternehmen voranzutreiben.

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