Maskenpflicht, Abstandsregelung, Dienstreiseverbot, Kontakt-Tabu, Ausgangssperre, Untersagung von Publikumsverkehr, Kitaschließung – die Maßnahmen laut Allgemeinverfügung vom 18. März 2020 im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben den Regelbetrieb aller Projektpartner stark eingeschränkt und das Arbeitsleben der beteiligten Mitarbeiter*innen erheblich beeinflusst, u.a. durch Kurzarbeit, Homeoffice nebst Kinderbetreuung und anderen Auswirkungen. Viele Betroffene haben diese Krise aber auch produktiv und konstruktiv genutzt, um sich konsequent mit den Optionen digitaler Kommunikationsmedien und Arbeitswelten auseinanderzusetzen. Bildungsträger erproben digitale Lernplattformen, Projektpartner organisieren ihre Meetings über virtuelle Konferenz- bzw. Kollaborationssoftware, Büroarbeit läuft von zu Hause über VPN-Tunnel oder Cloudlösungen, Informationen werden über social media und messenger Dienste geteilt und Arbeitsergebnisse über Homepages und cloud-Dienste bereitgestellt. Alle Beteiligten müssen sich dafür teilweise mit neu angeschaffter Hardware, wie z.B. WebCams oder digitalen Whiteboards befassen oder sich in bisher ungenutzte Software einarbeiten.

weiter:digital
weiter.digital ist digital

Das Projekt weiter.digital hingegen konnte bereits auf Erfahrungen und etablierte Formate in der virtuellen Zusammenarbeit zurückgreifen. Eine besondere Herausforderung ist lediglich, dass die unterschiedlichen Projektpartner jeweils in ihren Häusern bereits institutionelle Lösungen installiert haben, sich also bereits auf verschiedene Plattformen, Tools, Apps und Kommunikationskanäle festgelegt haben. Für die Kooperation im Rahmen von weiter.digital ist also entscheidend, technologieunabhängig zu arbeiten und praktikable Kompromisse zu finden: die Statustreffen laufen über Skype, das Protokoll wird auf den Cloud-Server der TU Dresden gestellt, der Prototyp wird mit Adobe Captivate produziert und auf Plattformen wie z.B. ILIAS bereitgestellt. Aktuell wird über ein geeignetes Annotations-Tool für multilaterales Feedback zu Funktionalität und Usability im Sinne eines User Reviews diskutiert. Das Projekt weiter.digital beweist seine Innovationskraft und Transferfähigkeit also nicht nur in Bezug auf den in Arbeit befindlichen Prototypen eines Lern-Medien-Formats für KMU, sondern auch in der täglichen Zusammenarbeit unter erschwerten Bedingungen durch Corona. Dennoch freuen sich die im Projekt beteiligten Menschen auf ein analoges Wiedersehen in der realen Welt mit Echtzeitübertragung in 3D ohne Bildstörungen, akustische Interferenzen und Kompatibilitätsprobleme.