Im zweiten Teil der Befragung von sächsischen Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) wurde untersucht, ob bzw. in welcher Form sie ihre Mitarbeitenden weiterbilden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen dem Thema Weiterbildung generell einen hohen bis sehr hohen Stellenwert beimessen. Dabei werden die Befragten in erster Linie durch das Internet und Printmedien, aber auch durch Empfehlungen von Kollegen und Partnern oder auf Fachveranstaltungen wie Messen auf Weiterbildungsangebote aufmerksam.
Laut eigenen Angaben greifen etwas mehr als die Hälfte der befragten KKU bereits regelmäßig auf digitale Weiterbildungsangebote zurück. Nach wie sind jedoch Präsenzschulungen die am häufigsten gewählte Form der Weiterbildung. Während viele KKU inzwischen ergänzend oder alternativ auch Online-Weiterbildungsangebote nutzen, wird das Blended Learning-Format – als Kombination von Präsenz- und Onlineveranstaltungen – praktisch überhaupt nicht eingesetzt (siehe Abb. 1). Die Nutzungshäufigkeiten weisen teilweise Parallelen zu den Einstellungen der Befragten gegenüber den jeweiligen Formaten auf. So stehen 95 bzw. 85 Prozent der Befragten reinen Präsenz- bzw. Online-Schulungen positiv gegenüber, wohingegen Blended Learning-Veranstaltungen nur bei etwas mehr als der Hälfte der Teilnehmenden (58 %) Zuspruch finden.
Die Auswertung zeigt weiterhin, dass Weiterbildungen derzeit zu etwa gleichen Teilen integriert in bzw. losgelöst von Arbeitsprozessen stattfinden. Während 95 Prozent der Befragten arbeitsplatzintegrierte Weiterbildungsangebote auch positiv einschätzen, sind dies bei losgelösten Maßnahmen nur knapp zwei Drittel (63 %).
Insgesamt wird deutlich, dass die befragten KKU zum Teil bereits Erfahrungen mit digital gestützten Weiterbildungskonzepten mitbringen und die im Projekt angestrebte Arbeitsplatzintegration von Weiterbildungsmaßnahmen befürworten. Spannend bleibt dagegen die Frage, inwieweit sich die Umsetzung des – in der Bildungsforschung gegenüber reinen Online-Veranstaltungen als überlegen erwiesenen – Blended Learning-Formats im Projekt als zielführend erweisen bzw. auf Widerstände der Teilnehmenden stoßen wird.