Jahr: 2019

Arbeitsgruppe Digitale Medien des VSBI e.V.

Im Mittelpunkt des Treffens standen Trends der Digitalisierung in der Bildung und der Erfahrungsaustausch zu den aufgezeigten Richtungen. Deutlich wurde, dass Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung für alle Mitglieder des Verbandes und vor allem Kleinst- und Kleinunternehmen eine große Herausforderung ist, da 3 Faktoren eine zentrale Rolle spielen:

• die digitalen Medien bzw. Medienangebote selbst (als Lernmaterialien oder Lernwerkzeuge), Gegenstand des Projektes weiter.digital
• die Lehr- und Lernprozesse in die die Medienangebote eingebunden
sind, und
• die am Unterricht unmittelbar beteiligten Akteure, Lehrpersonen und Lernende.


Lehrerinnen und Lehrer werden im Unterricht mit digitalen Medien nicht überflüssig – im Gegenteil: Es kommt gerade auf sie an!

Kurze Ausführungen zum Stand der Projektarbeit weiter.digital durch den Vorstandsvorsitzenden für die Mitglieder der Arbeitsgruppe rundeten das Treffen ab.

Ergebnisse der Ausgangsanalyse: Weiterbildung in den KKU

Im zweiten Teil der Befragung von sächsischen Kleinst- und Kleinunternehmen (KKU) wurde untersucht, ob bzw. in welcher Form sie ihre Mitarbeitenden weiterbilden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen dem Thema Weiterbildung generell einen hohen bis sehr hohen Stellenwert beimessen. Dabei werden die Befragten in erster Linie durch das Internet und Printmedien, aber auch durch Empfehlungen von Kollegen und Partnern oder auf Fachveranstaltungen wie Messen auf Weiterbildungsangebote aufmerksam.

Laut eigenen Angaben greifen etwas mehr als die Hälfte der befragten KKU bereits regelmäßig auf digitale Weiterbildungsangebote zurück. Nach wie sind jedoch Präsenzschulungen die am häufigsten gewählte Form der Weiterbildung. Während viele KKU inzwischen ergänzend oder alternativ auch Online-Weiterbildungsangebote nutzen, wird das Blended Learning-Format – als Kombination von Präsenz- und Onlineveranstaltungen – praktisch überhaupt nicht eingesetzt (siehe Abb. 1). Die Nutzungshäufigkeiten weisen teilweise Parallelen zu den Einstellungen der Befragten gegenüber den jeweiligen Formaten auf. So stehen 95 bzw. 85 Prozent der Befragten reinen Präsenz- bzw. Online-Schulungen positiv gegenüber, wohingegen Blended Learning-Veranstaltungen nur bei etwas mehr als der Hälfte der Teilnehmenden (58 %) Zuspruch finden.

Abb. 1: Weiterbildungsformen in den KKU nach Häufigkeit

Die Auswertung zeigt weiterhin, dass Weiterbildungen derzeit zu etwa gleichen Teilen integriert in bzw. losgelöst von Arbeitsprozessen stattfinden. Während 95 Prozent der Befragten arbeitsplatzintegrierte Weiterbildungsangebote auch positiv einschätzen, sind dies bei losgelösten Maßnahmen nur knapp zwei Drittel (63 %).

Insgesamt wird deutlich, dass die befragten KKU zum Teil bereits Erfahrungen mit digital gestützten Weiterbildungskonzepten mitbringen und die im Projekt angestrebte Arbeitsplatzintegration von Weiterbildungsmaßnahmen befürworten. Spannend bleibt dagegen die Frage, inwieweit sich die Umsetzung des – in der Bildungsforschung gegenüber reinen Online-Veranstaltungen als überlegen erwiesenen – Blended Learning-Formats im Projekt als zielführend erweisen bzw. auf Widerstände der Teilnehmenden stoßen wird.

Ergebnisse der Ausgangsanalyse: Digitalisierung in den KKU

Um die Anforderungen an die digital gestützten Weiterbildungskonzepte festzulegen, die in unserem Projekt entwickelt werden sollen, wurden zunächst interessierte Erprobungspartner gewonnen und im Rahmen einer Ausgangs- und Bedarfsanalyse befragt. Bislang beteiligten sich 30 sächsische Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) an der Erhebung. Sie beschäftigen derzeit im Durchschnitt 9 Mitarbeitende und sind mehrheitlich im Dienstleistungs- und Immobiliensektor sowie in den Bereichen Handwerk bzw. Haus, Garten und Bau tätig.

Im ersten Teil der Befragung wurde – analog zur Ausgangsanalyse bei den projektbeteiligten Bildungsdienstleistern – zunächst der Stand der Digitalisierung in den KKU erfasst. Dabei zeigt sich, dass die Befragten den Stand der Digitalisierung in ihren Unternehmen insgesamt als überdurchschnittlich hoch bewerten. Konkret gibt die Mehrheit der Befragten entweder einen durchschnittlichen oder einen sehr hohen Digitalisierungsgrad an.

In Bezug auf die digitale Ausstattung der KKU ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei der Befragung der Bildungsdienstleister. Grundlegende digitale Infrastrukturen wie etwa (stationäre) Computer mit Internetzugang und Office-Software sind in guter bis sehr guter Qualität vorhanden. Dagegen bewegt sich die Qualität von eher neuartigen Hard- und Softwaretechnologien – wie beispielsweise interaktiven Whiteboards, Lernplattformen und Videokonferenzsoftware – in den Unternehmen laut den Befragten bislang nur im mangelhaften bis bestenfalls befriedigenden Bereich (siehe Abb. 1).

Abb. 1: Einschätzungen der Qualität der digitalen Infrastruktur (Auszug)

Der erste Teil der Ausgangsanalyse zeigt, dass auch bei den potentiellen Erprobungspartnern grundlegende digitale Strukturen vorhanden sind. Im zweiten Teil der Befragung wurden die KKU außerdem dahingehend befragt, welchen Stellenwert sie der Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden beimessen, in welchen Formen sie stattfindet und wie sie diese (bisher) beurteilen. Die Ergebnisse werden in Kürze in einem weiteren Newseintrag veröffentlicht.

Gemeinsamer Workshop der Projekte weiter.digital und DOmIcILE-VR am 08.10.2019

Weiter digital

Am 08.10.2019 fand auf dem Campusgelände der AWV GmbH ein gemeinsamer Workshop der Projekte weiter.digital und DOmIcILE-VR statt. Anwesend waren Projektmitarbeiter von weiter.digital und deren Praxispartner aus der Immobilienbranche. Gemeinsam mit Lehrenden der AFBB Dresden aus dem Immobilienbereich, Projektpartnern wie der TU Dresden und der Fachhochschule Dresden sowie Unternehmen aus der Immobilienbranche testeten und diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Eckpunkte zur Entwicklung eines virtuellen Wohnübergabeszenarios.
In drei Arbeitsrunden gab es regen Austausch zu Theorie-, Praxis- und Projektfragen. Die Rückmeldungen der beteiligten Partner aus der Immobilienwirtschaft gestalten das Ergebnis des geplanten VR-Szenarios für das Projekt DOmIcILE-VR wesentlich mit und sorgen für realitätsnahe praxisrelevante Ergebnisse.
Das zu entwickelnde digitale Lernangebot wird im Rahmen des Projekts DOmIcILE-VR in die berufliche Ausbildung von Immobilienkaufleuten integriert und an der AFBB getestet. Das Projekt weiter.digital unterstützt die Entwicklung des Lernwerkzeugs durch wichtige Inputs aus der beruflichen Praxis und wird vom Ergebnis des Projektes gleichfalls profitieren: Das Lernangebot trifft nicht nur den Bedarf der Ausbildung, sondern eignet sich gleichermaßen für moderne arbeitsplatznahe Weiterbildungsmaßnahmen für Kleinst- und Kleinunternehmen der Immobilienwirtschaft.

Jahreshauptversammlung 2019 des VSBI e.V.

Am 12.11.2019 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des VSBI e.V. in Frankenberg statt. Eine Vielzahl unserer Mitglieder und Projektpartner folgte der Einladung.

Im Tagungsordnungspunkt Projekte wurden die Anwesenden ausführlich über den Inhalt, aktuellen Arbeitsstand und nächste Aufgaben bei weiter.digital informiert.

In der Diskussion kam zum Ausdruck, dass viele Unternehmen vor dem Problem der Fachkräftegewinnung bzw. Weiterbildung der Mitarbeiter stehen. Sie erkennen mittlerweile, dass die Digitalisierung in der Bildung eine Chance für sie ist und werden zunehmend offener für neue Weiterbildungsformate.

Ergebnisse der Ausgangsanalyse: Bildungsanbieter

Im Projekt „weiter.digital“ entwickeln wir digital gestützte Weiterbildungskonzepte für den arbeitsplatzintegrierten Einsatz in Klein- und Kleinstunternehmen. Dafür wurde in einer Ausgangsanalyse zunächst der aktuelle Stand der Digitalisierung der Arbeits- und Bildungsprozesse bei den beteiligten Bildungsanbietern untersucht. Insgesamt 59 Mitarbeitende der drei Unternehmen – darunter vor allem Führungskräfte, Lehrpersonal und Sachbearbeitende – nahmen an der Online-Befragung teil.

Insgesamt nehmen die Befragten den Stand der Digitalisierung in ihren Unternehmen als durchschnittlich wahr, wobei erkennbare Unterschiede zwischen den drei Bildungsanbietern bestehen. Digitale Infrastruktur in Form einer Internetanbindung sowie von Hard- und Software ist in allen Unternehmen in hohem Maße vorhanden. Die Befragten bewerten ihre Qualität jedoch recht unterschiedlich (siehe Abb. 1).

Einschätzungen der Qualität der digitalen Infrastruktur (Auszug)
Abb. 1: Einschätzungen der Qualität der digitalen Infrastruktur (Auszug)

Die Qualitätseinschätzungen spiegeln sich auch in der Nutzungshäufigkeit der vorhandenen Infrastruktur wieder (siehe Abb. 2). Laut eigenen Angaben unterstützen die Lehrkräfte ihren Unterricht vor allem mit etablierten Medienformaten wie verschiedenen Internetangeboten und Präsentationssoftware, wohingegen eher neuartige Lehrformen und -werkzeuge wie beispielsweise die Flipped Classroom-Methode, interaktive Whiteboards oder virtuelle Meetingräume in den Weiterbildungskursen bislang kaum zum Einsatz kommen.

Häufigkeit der Nutzung der digitalen Infrastruktur (Auszug)
Abb. 2: Häufigkeit der Nutzung der digitalen Infrastruktur (Auszug)

Insgesamt zeigt die Ausgangsanalyse, dass bei allen drei Bildungsanbietern grundlegende digitale Strukturen vorhanden und etabliert sind. Hier möchten wir im Projekt anknüpfen und das Portfolio der digital gestützten Weiterbildung gemeinsam weiterentwickeln, um die vorhandene Infrastruktur noch effektiver zu nutzen.

Weiterbildung im Betrieb – Zukunftsicherung

Veränderungen in der Arbeitswelt durch Digitalisierung und demografischen Wandel erfordern auch für Klein- und Kleinstunternehmen eine ständige Weiterentwicklung der Kompetenzen und eine Anpassung der Qualifikationen der Beschäftigten.

Für die Wettbewerbsfähigkeit und für Innovationen ist deshalb ein kontinuierliches Erwerben von neuem Wissen elementar, um dauerhaft am Markt zu bestehen. Das wiederum hängt wesentlich von der Lernbereitschaft und den Lernkompetenzen der Beschäftigten ab.

Berücksichtigt man noch, dass in vier Jahren die Hälfte des betrieblichen Wissens veraltet ist , im IT-Bereich in eineinhalb Jahren, gewinnt Betriebliche Aus- und Weiterbildung einen hohen Stellenwert.

Erfolgreiche Betriebe sorgen deswegen dafür, dass ihre Beschäftigten ständig und systematisch lernen: im Arbeitsprozess, durch gezielte Weiterbildung und durch Ausbildung. Sie sorgen dafür, dass Lernen Freude macht.

weiter.digital entwickelt digitale Lernmedien, welche diesen betrieblichen Prozess unterstützen.

Umfrage zum Stand der Digitalisierung bei Bildungsanbietern

Überall sind die Schlagworte Digitalisierung 4.0, Neue Medien, Blended Learning usw. präsent.

Aber wie sieht es in der Praxis tatsächlich aus? Setzen Bildungsdienstleister digitale Medien ein? Wie wird der Stand der Digitalisierung eingeschätzt?

Um zu diesen Fragen ein realistisches Bild zu bekommen, haben wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern* eine Online-Befragung entwickelt und setzen diese zur Zeit um.

Bedarfserhebung begonnen

Auf der Grundlage im Projekt erarbeiteter Befragungsbögen wird zur Zeit die konkrete Situation und Bedarfe zu Weiterbildungsthemen der Klein- und Kleinstunternehmen hinterfragt.

Wer sind wir?

Projekt „weiter.digital – Weiterbildungsbeteiligung von Kleinst- und Kleinunternehmen durch digitale Lernszenarien fördern“. Im Rahmen des Vorhabens entwickelt und erprobt die Technische Universität Dresden unter der Leitung des Verbandes sächsischer Bildungsinstitutionen (VSBI) in Kooperation mit der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung GmbH, der future Training & Consulting GmbH sowie der AMS Ausbildungsgesellschaft für Metalltechnik und Schweißer mbH digitalgestützte Lernwerkzeuge für die berufliche Weiterbildung in Klein- und Kleinstunternehmen.

Die Lern- und Medienformate sollen die Lernenden sowohl beim Erwerb von Fachkompetenzen als auch von Methodenkompetenzen wie Medienkompetenzen unterstützen. Die Maßnahme wird finanziert durch die Europäische Union, den Europäischen Sozialfond sowie durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.